Kürzlich habe ich euch unseren Ansatz zum Peer Feedback vorgestellt. Wie jede Idee muss sich auch das Peer Feedback in der Praxis bewähren.

Deshalb haben wir ein halbes Jahr nach der Einführung unsere KollegInnen nach ihren Erfahrungen mit der Methode befragt. Das Ergebnis möchte ich dir nun vorstellen.

Bekannt?

Wir haben seinerzeit einen kleinen Fragebogen entworfen und unsere Peers um Rückmeldungen gebeten. Zunächst wollten wir wissen, inwieweit die Peer Feedback – Methode bekannt ist.

pf_bekanntheit

Check! Die meisten KollegInnen kennen Peer Feedback.

Ausprobiert?

Darauf aufbauend stellt sich die Frage nach der tatsächlichen Nutzung als Feedbackgeber bzw. Feedbacknehmer.

pf_gegeben pf_eingeholt Mehr als die Hälfte der Kollegen haben sich aktiv um Peer Feedback bemüht. Dementsprechend haben fast 3/4 der Befragten auch bereits im Rahmen Peer Feedback persönliche Rückmeldungen an ihre KollegInnen gegeben.

Nützlich?

Bleibt die Frage nach dem persönlichen Nutzen.

pf_nutzen Hier konnten wir erfreut feststellen, das der überwiegende Teil der KollegInnen den gemeinsamen Austausch im Feedbackdialog mit ihren Peers als wertvoll und nützlich empfindet. Viele von ihnen nutzen die Erkenntnisse als Ausgangspunkt für die eigene Positionsbestimmung und zur Vorbereitung auf die jährlichen Development Dialoge.

Stimmungsbilder.

Neben den quantitativen Aspekten haben wir nach Aha-Erlebnissen beim Peer Feedback gefragt. Aus den nachstehenden Zitaten ergibt sich sehr deutlich, dass die Rückmeldungen von Kollegen immer wieder Überraschungen und Erkenntnisse bereithalten.

„…Fremdwahrnehmung anders als Selbstwahrnehmung (hätte ich ja nie gedacht dass ich so bin)“

Eine weitere Rückmeldung bestätigt, …

„… das trotz Selbstreflexion Eigen- und Fremdbild immer ein Stück auseinander liegen :-)“

Hier sorgt Peer Feedback für Annäherung. So mancher Kollege ist gestärkt aus dem Feedback Gespräch gegangen, wie die folgenden Zitate belegen.

„Ich war überrascht über das eher positive Feedback, ich hatte mit einer schlechteren Beurteilung gerechnet.“

„Ich war viel selbstkritischer als nötig.“

Peer Feedback wurde demnach als hilfreiche Methode für strukturierte Rückmeldungen erlebt.

Erfreulicherweise haben sich auch einige Vorbehalte im Nachhinein nicht bestätigt. Konkret ging es um die Sorge, dass sich die Gesprächspartner während des Peer Feedbacks auf die Füße treten bzw. einander zu nahe treten. Nach unserer Beobachtung ist dies in keinem einzigen Fall geschehen. Die Dialogpartner gehen im Gespräch äußerst achtsam und wertschätzend miteinander um – auch bei kritischem Feedback.

„Doch recht offene Gesprächsathmosphäre. Man traut sich, Sachen zu sagen die sonst unausgesprochen geblieben wären. Auch vom Gegenüber.

Selbstverständlich waren offene Rückmeldungen nicht für jeden bei uns neu. Dies zeigt sich in folgendem Zitat.

„nichts neues .. ‚Peer Feedback‘ gab es auf andere Art schon immer.“

Letztlich kann Peer Feedback jedoch den soliden Rahmen für einen offenen Austausch bilden. Worauf es ankommt, bringt das folgende Zitat auf den Punkt:

„Es hängt von den beiden Parteien ab, ob das Feedbackgespräch nützlich ist oder eben nicht.“

Stimmt!

Nach dem Feedback ist vor dem Feedback.

Mit den gemachten Erfahrungen hat eine bemerkenswerter Teil unserer KollegInnen vor, Peer Feedback auch in der Zukunft zu nutzen.

pf weiter nutzen

Fazit

Peer Feedback als Methode wird bei uns weitgehend angenommen. Wir haben damit ein Tool für uns geschaffen, das jeder Einzelne bei Bedarf für sich einsetzen kann.

Und du? Welche Erfahrungen hast du mit (Peer) Feedback gesammelt? Nutze die Kommentarfunktion für Anregungen, deine Meinung und/oder Fragen zum Thema.