Letzte Woche fand die Konferenz manage agile vom 27.-30.10.2014 in Berlin statt. Am Montag gab es Ganztagesworkshops, am Dienstag und Mittwoch dann Frontalvorträge und am Donnerstag Halbtagesworkshops. Ich habe mangels für mich interessanter Themen den Montag ausgelassen und bin am Dienstag eingestiegen. Bei mir sind ein paar Aussagen hängengeblieben, die ich mehr oder weniger in allen von mir besuchten Vorträgen (17 Stück!) gehört habe. Am eindrücklichsten war die Aussage, dass die Jobbeschreibung für Manager neu geschrieben werden muss. Und natürlich gab es viele Anregungen, damit Agilität im Unternehmen nicht nur „gespielt“ wird. Allen voran ist es die Beantwortung der Sinnfrage des Mitarbeiters: Warum soll ich in dieser Firma und an diesem Produkt arbeiten? Die Antwort gibt dann die nötige Ausrichtung (Alignment), durch die ein zielgerichtetes und autonomes Arbeiten in Teams überhaupt erst möglich wird. Desweiteren entwickelt sich die Aufgabe eines Managers immer mehr in Richtung eines Coaches. Nicht Selber-Machen, sondern Befähigen zum Machen, ist die Devise. Das dabei trotzdem aber Erwartungen an und Ziele für den Mitarbeiter abgestimmt werden sollen, zeigt für mich sehr deutlich auf, dass die Agile Veränderungswelle im Management angekommen ist und wir mitten in einer Transition zu einem neuen Bild von Führung sind. Überhaupt kam kein Zweifel während der Konferenz auf, dass Agilität als Thema für die Mitarbeiter durch, also zum Mainstream geworden ist. Konkrete Hilfe für den veränderungswilligen Manager gab es nicht viele. Gleichwohl haben die Vorträge einige Möglichkeiten aufgezeigt, wie man mit konkreten Werkzeugen versuchen kann, die Zusammenarbeit neu zu gestalten, z. B. Peer Feedback, Management 3.0, Design Thinking, Lean Change oder Lean Startup. Ich denke, hier kann es im nächsten Jahr gut weitergehen. Das zumindest wäre mein Vortrag für nächstes Jahr 😉 Ein wenig Konkretes gab es für mich am Donnerstag: Halbtagesworkshop in Soziokratie. Das war für mich ein willkommener Auffrischer und hat mich motiviert, davon auch etwas bei Hypoport auszuprobieren. Ein Teilnehmer nannte es gar „Agilität für die Governance“. Soweit würde ich jetzt nicht gehen, aber es fügt sich sehr wohltuend in das Agile Mindset ein, finde ich. Insgesamt hat sich die Konferenz für mich gelohnt, wenngleich eine zweitägige Frontalbeschallung echt anstrengend und auch nicht mehr zeitgemäß ist. Das haben auch die Veranstalter gemerkt und wollen das Format nächstes Mal offener gestalten. Bis nächstes Jahr!